In den Sommern meiner Kindheit war es heiß, die Luft flimmerte über dem Feld, die Grillen zirpten und ich versuchte meine persönlichen wieviel-Eis-kann-ich-essen-Rekorde zu überbieten. Es waren schließlich acht an einem Tag, die ich immerhin acht verschiedenen Menschen abluchseln musste. Meine Mutter hätte mir das natürlich nicht erlaubt. 😉
Ein Stadtmensch bin ich kaum, immer fühle ich mich ein bisschen fremd hier, ohne richtigen (eigenen) Garten, in einer „kleinen“ Wohnung. Ich bin eher ein Stadtrandmensch, was ich mit vielen anderen teile, weshalb die Stadtrandhäuser auch die begehrtesten sind. 😉 Aber immer wieder sehe ich die Vorteile meiner Wohnung, der gemütlichen kleinen Küche mit dem Balkon in den ruhigen Innenhof hinaus, der Nähe zu Eltern-Kind-Zentrum, Arbeitsplätzen, Supermarkt. DAS hat man am Land so nicht. Gestern Abend, wie ich mich frage, wie sich dieser Sommer meines Erwachsenenlebens anhört und -fühlt, habe ich mich auf den Balkon gesetzt, so um Mitternacht. Lauer Abend, Vorteil der Stadt: Es wird im Sommer nie kalt in der Nacht. Auf einem anderen Balkon sitzen zwei Freundinnen und lachen. Die Pappel in der Mitte des Innenhofs rauscht, irgendwo höre ich ein Windspiel. Klingt gut.
Wie ich da so gesessen bin, habe ich mir überlegt, dass ich gerne eine gewisse Eleganz hätte. Wie ich mich so durch mein Leben arbeite, durchaus schlitternd zuweilen und ein bisschen patschert, entspricht meinen Vorstellungen nicht. Bei anderen Menschen finde ich es schön und spannend, wie sie tun, und gar nicht peinlich. Bei mir selber ist das ganz was anderes. 😉 Dabei geht es darum gar nicht. Es geht darum zu wachsen und immer weiter zu wachsen. Ob das gelegentlich mit einer Bruchlandung passiert, mit lautem Trara ist oder mit einer eleganten Selbstverständlichkeit ist egal.