Neues Jahr

 

Foto 5

Lass dein Herz fliegen!

Verleih ihm Flügel, damit es sich ausbreiten kann. Dein Herz will Neues entdecken, heute, in dieser Woche, in diesem kommenden Jahr.

Erlaube dir, deine Wünsche groß, deine Hoffnung weit und deine Liebe unendlich wachsen zu lassen – und vertrau Gott und dem Leben, dass deine Wünsche erfüllt, deine Hoffnung berechtigt und deine Liebe angenommen wird.

Möge Gott in deinem Leben im kommenden Jahr gut spürbar sein – anwesend ist er/sie auf jeden Fall!

wachsen

in der stille

kommt zur blüte

was leben will

 

der dünger

ist die inspiration

durch andere gärtner

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„Er allein“

Die Stille lockt mich seit gut zwei Monaten. Stille bedeutet für mich, dass ich bei mir bin, spüre, was mich bewegt und wohin es mich zieht (oder nicht zieht) und dass ich dem folge. Das ist leicht, denn diese Lebendigkeit in mir ist überzeugend. Und manchmal ist es nicht leicht, wenn ich unangenehme Dinge tue, wie zB jemanden zurückweise, weil mir etwas zu viel geworden ist.

Stille bedeutet, dass ich mich nicht mehr „so nebenbei“ berieseln lasse – sei es von Radio, Fernsehen oder Internet.

Stille bedeutet, dass es stille Zeiten im Tag gibt, in denen ich wirklich still werde und meditiere.

Stille bedeutet, dass ich so präsent wie möglich bin.

Stille ist eine Frage der Übung.

Stille ist auch beängstigend. Denn was kommt, wenn nichts kommt? Für kurze Zeiten ist das kein Problem, eher eine Lust. Aber für einen längeren Zeitraum habe ich mir das schwer vorstellen können. Es hat sich ein Rhythmus entwickelt, ich schlafe mehr, wodurch ich wacher bin. Aus mir kommt mehr. Mehr Ideen, mehr Gedanken, mehr Ruhe. Ich konzentriere mich auf meine wesentlichen Rollen im Leben, überlege mir, wie ich mein Muttersein gestalten will, spüre meiner Beziehung nach, meinen Freundschaften und wohin es mich beruflich zieht…  Ich habe Lust, mich dem Leben anzuvertrauen und es zu gestalten. Ich habe auch Lust zu schlafen und mich auszuruhen, Spaß zu haben, mich zu unterhalten… Aber ich habe keine Lust mehr, herumzuhängen oder Zeit auf eine sinnlose Weise zu vertrödeln.

Ausgelöst hat diesen Wandel ein Satz im Johannesevangelium, eigentlich nur ein Teil davon. „(Als Jesus nun erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen,) zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.“ (Joh, 6, 15) – „Er allein“ hat mich sehr bewegt und mich in die Stille geführt.

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Knospen

Als ich mein Innen
nicht mehr
von außen
füllte
bemerkte ich
eine Knospe

Noch eine.
Und mehrere.

Als aus den Knospen
mein Garten
entstanden war
verstand ich
dass Stille
nicht Tod
sondern Leben
hervorbringt
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Pfingsten

Ich mag die Heilige Dreifaltigkeit, denn sie hält für jedeN ein Gottesbild bereit.

Für die einen ist Gott BeschützerIn, ist Vater und Mutter, wohin man sich getrost flüchten und hingeben kann.

Für andere ist es Jesus, der Bruder, der Freund, mit dem gemeinsam man Vieles bestehen kann, der als guter Kumpel und Kamerad zur Seite steht.

Und dann gibt es den Heiligen Geist/ die Heilige Geistkraft. Hier ist Gott die innere Stärke, die Kraft, die uns treibt und am Leben hält, die unsichtbare Energie, die uns erfüllt.

Das finde ich fein, und jedeR kann sich aussuchen, zu wem er/sie gerade den besten Zugang hat. Ich mag im Moment vor allem Gott als Kraft sehen, als GeistIn, da ich mir mit dem eher menschlichen „Vater/Mutter“ Bild schwer tue und „Christusbruder“ auch nicht so gut für mich greifbar ist. Aber Geist erfahre ich jeden Tag, es ist das, was mich durchzieht, ist die Motivation, die mich neue Ideen gebären lässt, ist der Mut, mit dem ich mich Tag für Tag dem Leben stelle.

Daher mag ich Pfingsten, wo sich die Kraft immer neu über uns ergießt, wo wir, wie die ApostelInnen, die Fähigkeit haben, die Menschen in den Sprachen anzusprechen, die sie verstehen, der Moment, in dem die Liebe unser ganzes Sein durchatmet. Pfingsten ist wie ein Rausch an Nähe und Zuwendung, ist Trost, wenn wir uns verloren fühlen, gibt uns die Einsicht und den Durchblick, den wir brauchen, um in unserem Alltag die Nähe Gottes zu spüren.

Ich brauche in meinem Leben viel, und das alles hält Gott, die Ruach, die Kraft der Liebe für mich bereit.

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Ist Gott ein Arsch?

Ich bin in die Kirche gegangen, um eine Kerze anzuzünden und um in der Stille zu sein. Und um Gott zu fragen, ob er verrückt ist. Ein Gott, der Menschen mitten aus dem Spiel nimmt, ohne Vorankündigung, in einem Alter, wo sich die ganze Mühe endlich auszuzahlen beginnt, wo das Studium vorbei ist, wo die Erfolge eintrudeln, wo es besonders cool ist, zu leben. Wer braucht einen Gott, der sowas macht?

Gott hat gemeint, das ist nicht seine Schuld. Er kann nichts dafür. Er ist nicht dafür zuständig, er hat nicht die Macht, Menschen aus dem Spiel zu nehmen.

Ich habe ihm vorgehalten, dass das vollkommen lächerlich ist, eine Ausrede.

Gott hat gesagt, dass ich genau weiß, dass er nicht allmächtig ist, dass er das auch schrecklich findet, dass er nicht Menschen aus ihren Familien reißen würde.

Meine Schwiegermutter hat mir gestern am Telefon gesagt, dass sie glaubt, dass eine Mutter ihr Kind in irgendeiner Form weiterbegleiten kann. Dass mit dem Tod nicht die Fürsorge vorbei ist.

Die Kerze habe ich für meine Schwägerin angezündet, die aus dem Spiel genommen wurde, wie eine Schachfigur. Zuerst habe ich mir gedacht, „bist Du deppert, mitten aus dem Leben gerissen.“ Dann habe ich mir gedacht „Naja, Zeit für Angst hatte sie nicht und sie hat aus dem Vollen geschöpft. Es ist an Arschigkeit kaum zu toppen. Vielleicht wäre es aber noch mehr urarsch, depressiv in einer Ecke zu sitzen und plötzlich zu sterben. Da ist es ja noch vergleichsweise besser mitten aus einer großen Lebendigkeit in die Anderswelt zu knallen.“ Gott hat gefunden, dass er den Gedankengang mag. Er mag, wenn wir hier intensiv leben, uns was trauen und unsere Träume leben. Er nimmt für sich in Anspruch, uns mit unseren Gedanken, Lieben und Träumen zu erschaffen.

Ich hab Gott gesagt, er muss jetzt nicht so herumschleimen, weil wie wird das für die Menschen rundherum sein? Das ist ja gar nicht packbar, wenn jemand so plötzlich geht. Das kann man ja gar nicht realisieren. Ausnahmslos jeder, sogar die, die sowas selber erlebt haben, sind geschockt und fassungslos.

Gott meint, dass es noch die andere Seite gibt. Gott meint, dass meine Schwiegermutter Recht hat. Eine Mutter kann ihr Kind noch begleiten, auch wenn sie unvermittelt in die Anderswelt geplumpst ist. Gott hat gemeint, dass ich mich doch umschauen soll und mir die vielen Geschichten, die ich schon gehört habe, durch den Kopf gehen lassen soll. Und all das, was ich schon selber erlebt habe. Menschen wirken nach.

Ich sage, Gott, ich weiß das. Ich weiß es, dass es ein bei-Dir-Sein gibt. Ein Teil von mir ist überzeugt davon, dass das Jenseits hier im Diesseits ist, dass wir es nicht sehen, dass wir es aber spüren, wenn wir still werden. Ich kann es ja selber spüren, wenn ich still werde und Ruhe in mein Herz kommt. Aber der größere Teil von mir ist ein Mensch. Und als solcher will ich das nicht. Auch wenn alte Menschen ebensowenig sterben wollen wie junge, so macht mich der Tod nach einem gelebten Leben weniger fassungslos, bestürzt und empört, als der von jungen Menschen. Vielleicht weil junge Menschen näher bei mir sind, weil ich es ja auch sein könnte, die … Da sind noch so viele Pläne! Gott schweigt.

Ich sage Gott, dass ich in die Stille will. Ich will das verstehen. Ich will verstehen, wie wir leben können sollen, wie das Leben gemeint sein kann, wenn wir es nicht zu Ende leben dürfen. Gott wirft ein, was das heißen soll „zu Ende leben“, wieso ich so eine genaue Vorstellung habe, wie das „Ende“ zu sein hat. Immer alt und krank und bereit zu gehen, weil es hier auf Erden schon so mühsam ist? Vielleicht muss man nicht erst gehen, wenn es Mühsal ist. Ich antworte, dass das zynisch ist.

Gott sagt, dass er es nicht zynisch meint. Gott sagt, er findet es gut, in die Stille zu gehen, wahrzunehmen, wie die Menschen mit dem Tod zurechtkommen und wie es mir damit geht. Und er findet es gut, dass ich das Leben verstehen will. Er meint, dass es diese Zweiseigkeit immer geben wird. Das Entsetzen. Die Trauer. Den Schmerz. Und die Hoffnung darauf, dass es ein Größeres gibt. Und dass Menschen nachwirken. Dass jemand weg ist, bedeutet nicht, dass er nicht da gewesen ist. Alles was jemand gesät hat, bleibt, geht nicht verloren.

Ich vertage das Gespräch. Ich kann nicht mehr, bin müde. Ich weiß, dass es das andere gibt. Aber ich mag nicht, dass das Leben so brutal ist.

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Glaubensbekenntnis

Wir glauben dem einen Gott,

dem phantasievollen Schöpfer des Universums,

mütterlich und väterlich liebend,

Ursprung und Bewahrer allen Lebens.

Wir glauben unserem Gott!

 

Ist es so, glaube ich diesem Gott? Glaube ich ihm, dass er phantasievoll ist, dass er Schöpfer, Schöpferin dieser Welt ist? Diese Welt zu erschaffen, immer neu zu erschaffen, beinhaltet auch: Erderwärmung, Katastrophen, Kriege, Krebs und andere Krankheiten, Hunger und Tod.

Wie kann ich diesem Gott glauben, dass er mich väterlich und mütterlich liebt? Uns alle liebt. Wie kann einer, der den Tod schafft auch Ursprung und Bewahrer allen Lebens sein?

Ich verstehe nicht viel davon, aber ich versuche, zu glauben, dass ich ein Teil Gottes bin. Und in mir ist alles vorhanden: Gutes und Schlechtes, Leben und Tod. Ich kann gleichzeitig lieben und verstossen. Ich darf nicht alle Verantwortung auf einen Gott irgendwo da draußen abgeben: ich bin Gott bedeutet, es hängt von mir ab. Gott hat sich mir in die Hand gegeben, Gott kann nichts, was ich nicht mache.

So komme ich zur nächsten Frage: kann ich mir selbst glauben, kann ich, können die Menschen MIR vertrauen, dass ich es gut meine mit ihnen, mit mir, mit der Welt? Kann ich also tatsächlich sagen:

Ich glaube mir, phantasievolleren Schöpferin des Universums, mütterlich und väterlich liebend, Ursprung und Bewahrerin allen Lebens. Ich glaube mir. Amen.

Innere Freiheit

Der Begriff der inneren Freiheit hat mich heute festgehalten. Er bedeutet mir was, in der intensiven Zeit, die ich gerade erlebe.

Der Autor, den ich gelesen habe, schreibt, dass das Wissen, dass unser Leben nicht uns gehört, dass wir kein Anrecht auf ein langes Leben haben, sondern dass wir es von Gott empfangen haben und es ihm dankbar zurückgeben müssen, der tiefste Grund innerer Freiheit ist.

Zuerst gefällt mir die Dankbarkeit nicht. Dankbar sein „müssen“ geht nicht. Entweder die Dankbarkeit kommt aus meinem Herzen oder sie kommt nicht. Ich habe auch das Recht, Gott nicht dankbar zu sein. Das nehme ich ab und zu in Anspruch.

Auch gegenüber der Endlichkeit als befreiendes Element bin ich skeptisch. Eine ganze Weile habe ich die Freiheit auch in diesem Lichte gesehen. Aber es ist ein pessimistischer Zugang, und nicht der einzige, auch wenn er stimmen mag (neben anderen).

Es hat sich was geändert in der letzten Zeit. Es hat sich eine innere Stärke eingeschlichen. Sie ist mit dem Arbeiten gekommen und mit meiner Ausbildung. Vielleicht damit, dass ich endlich das Richtige tue. Ich halte mich nicht mehr mit Dingen auf, die ich nicht von ganzen Herzen will, die mich belasten, sondern mache das, was ich mir schon lange wünsche.

Ich habe den Eindruck, dass es das ist, was mir in diesen Tagen Freiheit gibt und ausgedehnte Gelassenheit. Dinge, über die ich mich sonst intensiv zu sorgen in der Lage wäre 😉 , beschäftigen mich kaum. Es ist schön, neugierig zu sein, mich umzusehen und mitzunehmen, was ich gerade spannend finde, locker und zuversichtlich zu sein, was meine Aufgaben angeht. Sorgen, die mich lange gequält haben, sind ruhiger geworden, manche sind momentan sogar weg. Ich beschäftige mich mit meinen Lebenshaltungen, wachse und bin ganz schön mutig.

Ich bin überzeugt davon, dass die Sehnsucht, als Stimme Gottes, uns den Weg weist, und uns zeigt, wer wir wirklich sind. Ihr nachzugehen, immer wieder (und nicht ein für alle Mal), macht auch frei. So ist es im Moment für mich.

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eine Lektion in Demut und Geduld …

Es kostet immer Zeit und Geduld, krank zu sein, das habe ich (wieder einmal) gelernt! Ich will fit sein, voller Aktivitäten, das Leben mit allen Sinnen genießen.

Aber dann kommt etwas daher, wirft mich ins Bett, und ich lerne eine Lektion in Demut vor meinem Körper und in Geduld: nicht immer geht alles so, wie ich es gerne hätte. Da muss ich liegen, warten, kann viel schlafen, aber auch viel nachdenken, planen, überprüfen: läuft mein Leben so, wie ich es gerne hätte? Wo will ich etwas ändern? Mir mehr Zeit für mich nehmen, meinem Körper mehr Gutes tun? Ich bin voller guter Vorsätze, netter und vorsichtiger mit mir umzugehen – hoffen wir, dass es auch hält!

Aber jedenfalls: jetzt kann ich wieder fit sein, voller Aktivitäten und das Leben mit allen Sinnen genießen. Mit ein bisschen mehr Vorsicht vielleicht, aber ja, ich will es! Ich lebe gerne!

 

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Einzigartigkeit

Marias letzter Artikel über ihre und unser aller Einzigartigkeit hat mich nachdenken lassen. In Kombination mit einem Satz, den ich heute im Netz gelesen habe, ist mir dazu was eingefallen. Ich habe von einer Frau gelesen, die sich nicht als Mutter, sondern als „Frau mit Kind“ fühlt. „Mama“ hat für sie nicht nur einen positiven Beigeschmack. Das hat mir gefallen, denn auch als Mutter bin ich nicht einfach nur Mutter, kann nicht über einen Kamm geschoren werden mit all den anderen. Ich bin immer noch ich selber und meine Art Mutter zu sein, ist meine ganz persönliche Art. Insofern bin ich „ich mit Kind“.

Vieles ist anders geworden, seit Livias Ankunft. Ich kaufe Windeln und Kleidung in kleinen Größen, ich interessiere mich für Spielsachen und Kinderbücher. In der Stadt sehe ich Rutschen, die mir geeignet erscheinen und Schaukeln, die noch nichts für sie sind. Ich kenne Kinderlieder. Ich bin fürsorglicher  geworden, nicht nur in ihre Richtung sondern ganz allgemein. Ich denke anders, vorsichtiger, über Themen wie Abtreibung und Kinderbetreuung. Mit Livias Eintreffen in meinem Leben habe ich viele Dinge überdenken müssen, oder erstmals über sie nachgedacht. Ich bin weicher geworden. Und ich muss mich besser organisieren, viel besser. 😉

Und doch ist die Art, wie ich diese Dinge tue, welche Dinge mich ansprechen und welche nicht, ganz eindeutig: ich.

Die Kinderlieder, die ich mag, meine Art mit Livia umzugehen tragen meine Handschrift. Ich bin immer noch Juristin, ich will immer noch im Leben weiterkommen, offener, großherziger, freier und vertrauensvoller werden. Ich lebe mit meinem Mann, anders als zuvor, aber immer noch wie es uns entspricht. Ich lache mit meinen Freundinnen, ich verteile meine Zuneigung großzügig, ich teile  meine Freuden und Sorgen und bin für andere da. Ich liebe Italien, wie ich es früher getan habe, ich bin offen, ich habe meine eigenen Wünsche und Träume, die ganz unberührt sind von Livias Ankunft. Meine Gedanken sind immer noch lustig und manchmal muss ich mit mir alleine lachen, ich bin von ähnlichen Dingen berührt, bin manchmal traurig, sehnsüchtig, eifersüchtig. Die Einzigartigkeit im Fühlen, Denken, Lieben… die uns ausmacht, macht vor dem Muttersein nicht Halt, im Gegenteil. Im Muttersein entfaltet sie sich wieder einmal ganz neu. Aber frau braucht keine Mutterschaft, es gibt viele Gelegenheiten, die zu sein, die man von Herzen her ist.

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