Pierre Stutz zitiert Teresa von Avila: „Manchmal meine ich, dass ich einen beachtlichen Heldenmut habe und vor keiner Schwierigkeit, die im Dienste Gottes auf mich zukommen könnte, zurückschrecken würde. Das hat sich auch einige Male in der Tat bestätigt. Aber dann kommt wieder ein Tag, da bringe ich nicht einmal so viel Energie auf, um mit einer Ameise fertig zu werden, die mir über den Weg läuft. Ein andermal kommt es mir vor, als könnte es mir absolut nichts ausmachen, wenn andere über mich reden. Aber dann kommen Tage, an denen mich schon ein einziges Wort niederdrückt und ich am liebsten fortlaufen möchte, so zuwider ist mir alles. Und das ist nicht nur bei mir so. Das Gleiche habe ich auch bei vielen anderen beobachtet, die bessere Menschen sind als ich. Daher weiß ich, dass es stimmt.“ aus Pierre Stutz: Der Stimme des Herzens folgen, S 276.
Das ist eine Erfahrung, die ich auch habe und es ist immer wieder schwer mich anzunehmen, zu akzeptieren, dass ich nicht nur eine Seite habe, sondern auch die andere mit mir trage. Mir sind aber auch Menschen lieber, die nicht immer nur mutig sind, die nicht alles mit links erledigen (oder den Anschein erwecken), die sich gestatten un-perfekt zu sein. Das ist Mensch-Sein für mich. Wir sind keine Maschinen, sondern lebendige Wesen, die mal so und mal so fühlen und handeln. So sein zu dürfen wie ich bin, mich immer wieder anzunehmen und von Gott angenommen zu sein.